Pflanzen liefern alles was der Körper benötigt – oder?
Pflanzen liefern eine Vielzahl von gesunden und wichtigen Stoffen für den Körper. Neben Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen bieten sie auch:
- Kohlenhydrate: Pflanzen sind eine der wichtigsten Quellen für Kohlenhydrate in unserer Ernährung. Kohlenhydrate sind eine Gruppe von Verbindungen, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen. Sie sind eine einfache Energiequelle für den menschlichen Körper.
- Proteine: Einige Pflanzen wie Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen), Nüsse, Samen und bestimmte Getreidearten (wie Quinoa) sind ausgezeichnete Quellen für Proteine, die essenziell für den Muskelaufbau und die Reparatur von Körpergewebe sind.
- Gesunde Fette: Pflanzen wie Avocados, Nüsse und Samen, sowie Oliven und Olivenöl enthalten gesunde, ungesättigte Fette. Diese helfen bei der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und sind wichtig für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.
- Antioxidantien: Viele Pflanzen sind reich an Antioxidantien, die helfen, die Zellen des Körpers vor Schäden durch freie Radikale zu schützen und das Risiko von chronischen Krankheiten zu reduzieren.
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytochemikalien): Diese sind natürliche Verbindungen in Pflanzen, die dazu beitragen können, das Risiko von Krankheiten zu reduzieren. Beispiele sind Flavonoide, Carotinoide und Polyphenole.
- Enzyme: Rohes Obst und Gemüse enthalten Enzyme, die bei der Verdauung helfen können. Bekannte Beispiele sind Ananas mit dem Enzym Bromelien und Papaya mit Papain.
- Präbiotika: Diese Nahrungsfasern werden im Darm nicht verdaut, sondern dienen als Nahrung für die gesunden Bakterien (Probiotika) in unserem Darm. Beispiele für präbiotische Lebensmittel sind Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Spargel, Bananen und viele Arten von Bohnen.
- Wasser: Viele Früchte und Gemüse haben einen hohen Wassergehalt und können zur Hydratation beitragen.
Eine Ernährung, die eine Vielzahl von verschiedenen Pflanzen einschließt, ist die beste Möglichkeit, um sicherzustellen, dass dein Körper alle benötigten Nährstoffe erhält.
Primäre-, sekundäre- und tertiäre Pflanzenstoffe
Jede der nachfolgenden Kategorien umfasst eine Vielzahl von spezifischen Verbindungen mit unterschiedlichen Strukturen, Funktionen und gesundheitlichen Auswirkungen. Die Grenzen zwischen diesen Kategorien können manchmal unscharf sein. Der beste Weg, um von der Vielfalt dieser Verbindungen zu profitieren, ist es möglichst viele verschiedene Pflanzen als Lebensmittel-Basis für deinen Körper zu nutzen.
Eine Pflanze kann noch so gesund sein, wenn man nur diese Konsumiert wird auf Dauer immer ein Mangel entstehen.
Primäre Pflanzenstoffe
Primäre Pflanzenstoffe sind die grundlegenden Bausteine des Lebens in der Pflanze und umfassen Kohlenhydrate, Proteine, Lipide und Nukleinsäuren. Diese sind für das Wachstum, die Entwicklung und die Fortpflanzung der Pflanze unerlässlich.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe sind spezielle Chemikalien, die Pflanzen produzieren, um sich vor Schädlingen, Krankheiten und Umweltstress zu schützen. Dazu gehören unter anderem Phytochemikalien wie Flavonoide, Carotinoide, Terpene und Phenolsäuren. Diese Verbindungen können auch bei Menschen gesundheitsfördernde Eigenschaften haben.
Tertiäre Pflanzenstoffe
Die Tertiäre Pflanzenstoffe sind im vergleich zu den beiden vorigen eher unbekannt. Diese entstehen, wenn sekundäre Pflanzenstoffe durch Mikroorganismen im Boden oder im Darm von Tieren (einschließlich Menschen) verändert werden. Beispiele dafür sind bestimmte Arten von kurzkettigen Fettsäuren und Vitamine, die durch die Fermentation von Ballaststoffen im menschlichen Darm entstehen.
Ein Beispiel für eine Gruppe von Verbindungen, die manchmal als tertiäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden, sind die kurzkettigen Fettsäuren (SCFA), die durch die Fermentation von Ballaststoffen im menschlichen Darm entstehen. Dazu gehören Acetat, Propionat und Butyrat, die alle eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Darmgesundheit spielen und das Risiko von entzündlichen Darmerkrankungen und Dickdarmkrebs reduzieren können.
Ein weiteres Beispiel sind bestimmte Arten von Vitaminen, die durch die Fermentation von Ballaststoffen im menschlichen Darm entstehen. Dazu gehören einige B-Vitamine und Vitamin K2.
In einigen Fällen kann auch die Veränderung von sekundären Pflanzenstoffen durch Lebensmittelverarbeitungsprozesse wie Kochen, Fermentieren oder Altern als Bildung von tertiären Pflanzenstoffen betrachtet werden. Beispielsweise kann die Gärung von Sojabohnen zu Natto oder Tempeh zur Bildung von Vitamin K2 und anderen gesundheitsfördernden Verbindungen führen.